Ergänzung zu den Einlasskontrollen in Meppen
Am 20. November bezog der SVM Geschäftsführer Ronald Maul in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ Stellung zu unseren Vorwürfen zum Auswärtsspiel beim SV Meppen. Herr Maul moniert unwahre Formulierungen unsererseits und gibt an, dass weder weiblichen Fans einen separaten Eingang benutzen mussten, noch Einzelkontrollen stattgefunden hätten. Beide Punkte finden in unserer Darstellung allerdings überhaupt keine Erwähnung. Tatsächlich benannt wird der Container für „separate Kontrollen“, welchen er entgegen unserer Erfahrungen in jedem Stadion für üblich hält. Glücklicherweise entspricht diese Aussage nicht den Tatsachen und Einlasskontrollen finden an den meisten Standorten in einem akzeptablen Rahmen statt. Ausnahmen begegneten uns in jüngerer Vergangenheit lediglich in Osnabrück, Sandhausen und bei unserem letzten Gastspiel in Meppen. Während die aktive Fanszene in Sandhausen dem Stadion fern blieb, wurden in Meppen und Osnabrück die Ganzkörperkontrollen jeweils nach Vermittlung durch Fanhilfe, Fanprojekt und Fanbetreuung eingestellt, sodass die Spiele besucht werden konnten. Die von uns erwähnten Übergriffe, vor allem an weiblichen Fans, fanden vor unserem Eintreffen statt und sind sowohl durch Augenzeugen, als auch durch Berichte der Betroffenen selbst belegt. Die strafrechtliche Relevanz wird zurzeit anwaltlich überprüft. Eine Legitimation dieser Art der Kontrollen an mangelnder Eskalation als Reaktion darauf abzuleiten, wie von Maul geschehen, ist schlichtweg absurd. Die Gründe für eine fehlende Erwähnung im Bericht des „neutralen“ DFB-Beobachters können von uns nur gemutmaßt werden: Möglicherweise beobachtete dieser nicht vollumfänglich die Einlasssituation am Gästeblock?
Auch die Aussagen der Polizei sind nicht korrekt. Anders als angegeben wird von den Mitarbeitern des Fanprojekts versichert, die Kontrollen sehr wohl im Kurvengespräch thematisiert zu haben, allerdings nicht ernst genommen worden zu sein. Uns stellt sich außerdem die Frage wie eine Polizeiführung dem Sicherheitsteam des SV Meppen einerseits ein „professionelles Vorgehen“ bescheinigen, andererseits aber nicht einmal sagen kann ob- und in welcher Art und Weise Individualkontrollen durchgeführt wurden.
Warum die Begegnung überhaupt als Risikospiel bewertet wurde ist für uns ebenso wenig ersichtlich wie die Annahme von Provokationen von- oder gegen die mitgereisten Fans mit Stadionverbot. Noch nie ist es zu Vorkommnissen zwischen Fans des SV Meppen und des Karlsruher SC gekommen, die diese Vermutung belegen könnten.
Wir als Fanhilfe Karlsruhe finden es keineswegs logisch eine komplett andere Sichtweise zu haben wie Herr Maul. Logisch wäre für uns eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Vorwürfen um allen Gästefans in Meppen einen angenehmen Stadionbesuch zu ermöglichen und die Einlasskontrollen auf ein würdevolles Maß zu reduzieren. Auch den Einwurf Mauls der „bedenklichen Form der Kommunikation“ weisen wir entschieden zurück. Das von Herrn Maul angemerkte Schreiben mit Bitte um Stellungnahme wurde nicht von der Fanhilfe Karlsruhe, sondern vom Fanprojekt Karlsruhe verschickt. Jemandem der die Anliegen der Fans ernst nimmt, wäre dieser Unterschied gewiss aufgefallen. Vielleicht wäre eine Beantwortung des Schreibens des Fanprojekts ja auch der erste Schritt auf dem “richtigen Weg” das “Thema nicht aufzubauschen” und “die Diskussion nicht in eine falsche Richtung zu lenken”, wie von Ronald Maul gewünscht.
https://www.liga3-online.de/ksc-fanhilfe-kritisiert-entwue…/
https://www.noz.de/…/entwuerdigende-kontrollen-sv-meppen-we…