Weiterer Fall von Polizeigewalt auf YouTube-Video erkennbar
Nach den gemeinsamen Veröffentlichungen der Fanhilfen aus Karlsruhe und Münster über die Verletzungen des Balljungen konnte offenbar ein tatverdächtiger Beamter ermittelt werden.
Das ist weniger dem Ermittlungseifer der Polizei, als vielmehr der konsequenten Nachverfolgung der Münsteraner Fanhilfe zu verdanken. Diese äußert sich dazu in einer Stellungnahme:
„Uns liegen nun Erkenntnisse vor, die die öffentliche Darstellung der Polizei unglaubhaft erscheinen lassen: Bereits im Krankenhaus wurde der Balljunge von der Kripo aufgesucht.
Er sagte aus, dass er von einem Polizisten geschlagen wurde. Im weiteren Verlauf folgte ein Gesprächsangebot seitens der Polizei und des tätlich gewordenen Polizeibeamten an das Opfer (Antenne Münster inkl. Audiobeiträge, 14.05.2019).
Die Polizei wusste frühzeitig um den Tathergang. Warum wurde trotzdem die Unterstellung gegenüber den KSC-Fans so lange und trotz konkreter Nachfragen durch Medienvertreter aufrecht erhalten?“ (http://www.fanhilfe.ms/polizeigewalt-gegen-balljungen-kritik-an-der-polizeilichen-oeffentlichkeitsarbeit)
Auch wenn nun der Angriff des Polizisten in den Medien und von Seiten des SC Preußen Münster scharf kritisiert wird, bleibt der Eindruck eines gelungenen Einsatzes, überschattet von einem bedauerlichen Einzelfall.
Dass dies nicht der Fall ist, beweist auch eine andere Video-Szene, die bisher keine öffentliche Beachtung fand. In der Sportschau-Zusammenfassung (https://www.youtube.com/watch?v=yBkc8aQrhLg) ist bei Minute 4:07 im unteren rechten Bildrand zu sehen, wie ein Polizist nach einem KSC-Fan in schwarzer Jacke und blauer Hose tritt.
Innerhalb von nur fünf Minuten ist es damit zu vier dokumentierten Angriffen von Einsatzkräften auf KSC-Fans gekommen.
Weitere Betroffene berichten von mehreren Vorfällen abseits der Kameras. Auf die Ermittlungsanstrengungen innerhalb der Polizei möchten wir uns, auch auf Grund der oben geschilderten Erfahrungen, nicht verlassen und rufen deshalb alle Besucher der Begegnung dazu auf, uns ihre Videoaufnahmen per Mail an kontakt@fanhilfe-karlsruhe.de zukommen zu lassen.
Auch das inzwischen auf YouTube nicht mehr abrufbare Video kann gerne bei uns eingesehen werden, sollte jemand darauf einen Angriff gegen seine Person vermuten.